Es kam die Nacht vom 12. zum 13. August 1961. Das Thermometer zeigte 13 Grad Celsius. Der Himmel war verhangen, und es wehte ein leichter Wind. Wie an jedem Sonnabend waren die meisten Bürger der Hauptstadt der DDR spät zu Bett gegangen, denn sie gedachten, weit in den 13. August hineinzuschlafen.

Bis 0 Uhr verlief diese Nacht in Berlin wie jede andere. Aber kurz nach Mitternacht klingelte in vielen Wohnungen der Hauptstadt das Telefon, nahm der Autoverkehr sprunghaft zu. Funktionäre der SED, des Staatsapparates und der Wirtschaft waren überraschend und dringend in ihre Dienststellen gerufen worden. Ein riesiges Räderwerk setzte sich schnell und präzis in Bewegung.

Um 1 Uhr 11 schickte der Allgemeine Deutsche Nachrichtendienst (ADN) eine Erklärung der Regierungen der Staaten des Warschauer Vertrages in die Welt. Der entscheidende Satz lautete: "Die Regierungen der Warschauer Vertragsstaaten wenden sich an die Volkskammer und an die Regierung der DDR, an alle Werktätigen der Deutschen Demokratischen Republik mit dem Vorschlag, an der Westberliner Grenze eine solche Ordnung einzuführen, durch die der Wühltätigkeit gegen die Länder des sozialistischen Lagers zuverlässig der Weg verlegt und rings um das ganze Gebiet Westberlins, einschließlich seiner Grenze mit dem demokratischen Berlin, eine verläßliche Bewachung und eine wirksame Kontrolle gewährleistet wird." Als der Morgen des 13. August anbrach, stand die Grenze der Deutschen Demokratischen Republik zu Westberlin unter Kontrolle; am Nachmittag war sie gesichert.


Führende Vertreter der Regierung und der Arbeiterklasse der DDR danken den Angehörigen der Kampfgruppen für ihre Einsatzbereitschaft am 13. August und an den folgenden Tagen.


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